Aktuelles von der Burg in Sonthofen:

Wichtig für alle, die an einer Besichtigung interessiert sind:

Da die Burg eine große Baustelle ist, kann aus Haftungsgründen derzeit kein Zutritt gewährt werden.

Die Zeitungsartikel die Sie auf dieser und den nächsten Seiten finden sind freundlicherweise vom Allgäuer Anzeigeblatt zur Verfügung gestellt, bzw. aus dieser Zeitung gescannt worden.

Großes Projekt mit vielen Etappen

Kasernen-Umbau:

Ordensburg Umbau

Allgäuer Zeitung v. 24.11. 2010:

„Über die Wintermonate ist es auf der Sonthofer „Burg“ wie vorgesehen etwas ruhiger, der Umbau geht aber weiter. … “
Den Artikel als PDF aus der AZ im folgenden Anhang zum downloaden…

Ursprüngliche Saaldecke freigelegt

Saaldecke Ordensburg
Saaldecke

Es gibt immer noch einige Geheimnisse um die Vergangenheit der Burg. Bei den beginnenden Renovierungsarbeiten wurde ein komplett erhaltenes Deckensegment aus der Bauzeit entdeckt. Immer wieder hatte ich bei Führungen die ursprüngliche Gestaltung des ehemaligen Musiksaals angesprochen und mir vorgestellt wie toll der Saal ausgesehen haben muss. In der Baubeschreibung wurde er als in Weis und Gold gehalten beschrieben. Jetzt kann der Beweis geführt werden. Ein noch im ursprünglichen Zustand befindliches Deckensegment wurde entdeckt. Offenbar hat man den Saal verkleinert um bei Veranstaltungen Toilettenanlagen in unmittelbarer Nähe zu haben, dabei wurde die Decke abgehängt, doch der obere Teil mit der Bemalung verborgen. Die ursprüngliche Ausschmückung wurde zu Bundeswehrzeiten entfernt, da nach Erzählungen die amerikanischen Streitkräfte wohl ihre Divisionsabzeichen aufbrachten und so den Saal verhunzten. Jetzt könnte die Chance bestehen, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Das wäre sicher ein Schmuckstück der Gesamtanlage.

 

Euregio-Festivals zum Abschied der Feldjägerschule aus Sonthofen

Dankchoral steht im Mittelpunkt der Serenade

Euregio
Wind-Music-Orchester unter Leitung von Gotthard Schöpf

Sonthofen, von Klaus Schmidt


Ein wenig wehmütig klingt die Weise in das Rund des Sonnenhofes. Die Alphornbläser aus Memhölz und Eckarts haben den Dank- und Abschiedschoral des Südtiroler Komponisten Gottfried Veit angestimmt. Die Uraufführung ist ein Überraschungsgeschenk für die Angehörigen der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr. Diese Einrichtung verlässt nach 53 Jahren Sonthofen, um in Hannover ein neues Domizil zu beziehen. Und mit einer großen Serenade in der Generaloberst Beck-Kaserne bedankt sich das Euregio-Musikfestival für die jahrelange gute Zusammenarbeit.

Seit zehn Jahren pflege das Blasmusik-Festival den grenzenlosen kulturellen Austausch mit den Nachbarregionen, erläutert Euregio-Präsident und Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser. Solchem Gedanken verpflichtet, gestaltet denn auch das Wind-Music-Orchester aus Reutte diese festliche Serenade.
Für ihren Auftritt in der einstigen Ordensburg des nationalsozialistischen Terrorregimes haben die Musiker ein Stück ausgewählt, das an einen Freiheitskämpfer erinnert: den Tiroler Andreas Hofer, der sich vor 200 Jahren gegen die bayerische Herrschaft im Land erhob.
Sepp Tanzers dreiteiliges Schlachtengemälde „Tirol 1809“, das den Geist der Spätromantik atmet, glorifiziert den Aufstand und schildert schließlich die Freude über einen Sieg gegen die Unterdrücker. Weniger ernste Töne mischt die spritzige „Marinarella-Ouvertüre“ ins Programm. Sie zeigt den Prager Marsch-König Julius Fucik als fantasievollen Komponisten und das Wind-Music-Orchester, in dem Lehrer und Schüler der Musikschule Reutte unter der Leitung von Schulleiter Gotthard Schöpf sitzen, als differenziert und lustvoll aufspielendes Ensemble.

 

„Traum eines österreichischen Reservisten“

Hauptwerk des Abends ist schließlich das umfangreiche Tongemälde „Der Traum eines österreichischen Reservisten“, das humorvoll den einstigen Glanz der k. und k. Armee beschwört. Komponist Carl Michael Ziehrer zitiert darin nicht nur eigene Walzer oder Werke der Wiener Strauß-Dynastie wie den legendären Radetzky-Marsch, sondern bedient sich auch ungeniert am Schatz der deutschen Romantik von Carl Maria von Weber bis Otto Nicolai.
Zum Augenschmaus wird das mit vielen Geräusch-Pointen versehene Tongemälde durch den Aufzug der Tiroler Schützenkompanien aus Lechaschau und Vils, die sogar einen Ehrensalut abfeuern. Zudem illustrieren auf zwei Leinwände geworfene nostalgische Lichtbilder die Programmmusik. Helmut Wiesenegg, Bürgermeister von Reutte, führt mit anregenden Informationen durch den stimmungsvollen Abend, in dessen Mittelpunkt der Alphornchoral steht.

Fackelträger der Bundeswehr ziehen dazu auf und bilden rechts und links ein Spalier um die Gruppe der Ehrengäste, die in der Mitte des Areals sitzen, während die weiteren Zuschauer – rund 4000, schätzt Projektleiter Simon Gehring, sind es – in der riesigen offenen Galerie oder auf den Steinstufen des Sonnenhofes stehen.

 

Vorfreude auf künftige Unternehmungen

Am Ende des Dankchorals ist Schulkommandant Oberst Hubert Katz so erfreut über das von Simon Gehring und Toni Haßler initiierte Überraschungsgeschenk, dass er die Musiker des Euregio-Festivals nach Hannover holen möchte. So mischt sich in die Wehmut des Abschieds Freude auf künftige Unternehmungen.

 

Mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung